Wir waren doch so jung
von Jennifer Riemek und Michael Kuhn
erschienen im Ammianus-Verlag
ISBN: 9783945025437
Der Ton der Trillerpfeifen schrillte Jakob in den Ohren. Er rannte in
die entgegengesetzte Richtung, platschte durch eine Pfütze und brach
durch ein Gebüsch. „Wenn die nur nicht schießen“, ging es ihm durch den
Kopf.
Aachen zur Zeit des Nationalsozialismus: Jakob Bergmann wächst in
einem scheinbar behüteten bürgerlichen Umfeld auf. Nachdem 1933 die
Nazis an die Macht gelangt sind, nehmen die Repressalien gegen die
jüdische Bevölkerung stetig zu. Die Verdrängung aus dem öffentlichen
Leben sowie die Verfolgung seiner Landsleute werden für den
Heranwachsenden zum grausamen Alltag. Einzig die Liebe zu Annie und eine
alte Münze seines Großvaters ermöglichen es ihm, den Glauben an eine
Zukunft nicht zu verlieren …
Die mitfühlend erzählte Geschichte zweier jüdischer Familien basiert auf belegten Zeugenaussagen und überlieferten Dokumenten.
Ich habe lange übelegt, ob ich mich für dieses Buch bewerben sollte. Aber dann habe ich mich doch überwunden, tja und nun ging es ans Lesen. Es ist immer schwierig für mich, über dieses Stück Deutsche Geschichte zu lesen. Einerseits bin ich neugierig, andererseits ist es ganz schön bedrückend, gerade bei überlieferten Geschichten, da ich mir nur sehr schwer vorstellen kann, dass Menschen so grausam sein können.
Das Buch ist sehr gut gegliedert, man erfährt von Anfang an, wie sich die Lebensumstände der deutschen Juden von Jahr zu Jahr verschlechterten. Ich gebe zu, dass das Buch mich sehr beschäftigt hat und ich zwischendurch Lesepausen einlegen musste, einfach weil mich das Buch so berührt hat. Für mich immer noch unvorstellbar, was in dieser Zeit alles passiert ist, deshalb musste ich diese Lesepausen einhalten. Schlussendlich war ich froh, als ich das Buch gelesen hatte, nicht weil es langweilig oder schwierig geschrieben war, nein, ganz und gar nicht, das Buch ist so gut geschrieben, dass man richtig in den Gefahrensituationen mitfiebert.
Ich kann den Jakob so gut verstehen, der nach langen Jahren nach Aachen zurückkommt, einfach weil er hofft, dann mit diesem Stück Geschichte abschließen zu können. Aber zu sehr sind er und seine Familie ein Teil dieser Vergangenheit, als dass er damit abschließen kann.
Meine Bewertung :
4 von 5 möglichen Punkten
Für diejenigen, die sich mit diesem Teil der deutschen Geschichte auseinander setzen möchten, ist das Buch wirklich gut geeignet. Es ist gut geschrieben, und man kann sich die Handlung bildlich vorstellen. Mich hat das Buch sehr beschäftigt, ich konnte kaum mehr los lassen.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Verlag bedanken, der
mir dieses Buch kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung
gestellt hat. Jedoch möchte ich ebenso betonen, dass es sich bei meiner
Rezension um meine eigene Meinung handelt.
Bis dann
Gabriele